.col-mit-text p {padding-right:30px !important; padding-bottom:50px !important}
.volles-bild {padding:0 !important}
Der Natur- und Landschaftsfotograf Oli Wheeldon über die Herausforderungen, die seine Kunst mit sich bringt.
„Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich zum ersten Mal eine Kamera in die Hand nahm“, sagt Oli Wheeldon, Filmemacher und Naturfotograf aus London. „Es war auf einer Hochzeit. Mein Onkel hatte seine digitale Spiegelreflexkamera für den Abend zur Seite gelegt. Ich fragte ihn, ob ich sie benutzen dürfte. Er erlaubte es, und in diesem Moment packte mich die Begeisterung.“
Die Idee, einen Moment im Bild festzuhalten, fasziniert Oli auf Anhieb. „Gerade bei einer Hochzeit, wo Lichter, Farben und Menschen eine Fülle von Motiven bieten, schien alles nur darauf zu warten, fotografiert zu werden. Eine Kamera in der Hand zu halten, Bilder zu komponieren und den perfekten Moment abzuwarten – ich war sofort danach süchtig. Ich wollte die Fotografie in all ihren Facetten erleben.“
Oli taucht tiefer in die Welt der Fotografie ein. „Damals wusste ich noch nicht, was ich fotografieren wollte. Ich wusste nur, dass mich dieser Prozess absolut in seinen Bann zog“, erinnert er sich.

Während einer Reise setzt er sich zum Ziel, die Emotionen einer Szene in einem einzigen Bild einzufangen. „Ich fing an, im Urlaub zu fotografieren. Es machte mir richtig Spaß, die Motive auszuarbeiten“, berichtet Oli. „Wie fasse ich diesen Moment, dieses Licht, diese Atmosphäre in einem einzigen Bild zusammen? Diese Aufgabe macht für mich den Reiz der Fotografie aus, weil sie unmöglich zu lösen ist. Man kann es nicht schaffen – man kann einen Ort nicht in einem einzigen Foto einfangen. Genau das macht die Aufgabe so spannend.“
Mit der Zeit wendet sich Oli mehr der Natur zu, weil hier seine große Leidenschaft liegt: „Ich möchte zeigen, was ich auf unserer Erde schön, spannend oder dramatisch finde – Landschaften und die natürlichen Elemente. Immer wieder frage ich mich: Wie kann ich all das in einem einzigen Bild ausdrücken?“

Engagierte Fotografie
Olis Karriere als Profifotograf und Filmemacher hat ihren Ursprung in einer viel älteren Kunstform. „An der Uni habe ich Kunst studiert, mit Schwerpunkt Malerei“, erzählt er. „Ich malte Landschaften nach meinen eigenen Fotos. Anfangs speicherte ich die Aufnahmen auf meinem Computer. Doch dann begann ich, sie in den sozialen Medien zu teilen.“
Was Olis Leben dann komplett auf den Kopf stellt, ist sein erster Besuch in der Antarktis. „Um es kurz zu machen: Ich erhielt eine Einladung zu einem Wettbewerb. Bei diesem konnte man eine Reise auf einen der sieben Kontinente gewinnen. Ich musste einen Erdteil auswählen und begründen, warum ich dorthin wollte“, sagt er. „Mir war bis dahin nicht bewusst, dass praktisch jeder in die Antarktis reisen kann. Ich dachte, das sei nur etwas für Wissenschaftler und Entdecker.“
Den Wettbewerb hat Oli zwar nicht gewonnen, die Idee dahinter lässt ihn jedoch nicht mehr los.

„Ich wollte meine Reisefotografie, die als Leidenschaft im Familienurlaub begonnen hatte, erweitern. Ich wollte an einen Ort reisen, der meinen Bildern eine neue Bedeutung verleihen würde. Die Antarktis ist ein solcher Ort.“ Als er sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandersetzt, lernt Oli, dass der Antarktisvertrag im Jahr 2041 neu aufgesetzt werden soll. „Ich bin auf eine Organisation namens The 2041 Foundation gestoßen. Sie bringt Menschen in die Antarktis, damit sie dort etwas über die Umwelt lernen. Als ich davon hörte, dachte ich sofort: Das ist genau mein Ding. Ich werde dieser Stiftung meine fotografischen Dienste anbieten.“
Natürliche Schönheit
Seither reist Oli als Freelancer mit der Kamera um die Welt. Er macht Fotos und Filme, die den Menschen die Natur nahebringen.
„Ich möchte meine Liebe zur Welt mit anderen teilen“, sagt er. „Das ist für mich das moderne Pendant zum Maler. Maler zeigen, wie sie die Welt sehen. Sie stehen um vier Uhr morgens auf, erleben das Licht des Sonnenaufgangs, das sonst niemand sieht, und teilen ihre Eindrücke.“
Genau das ist Olis Ansatz. Manchmal sind es großartige Landschaften wie der Yosemite-Nationalpark in den USA oder die Wüsten von Abu Dhabi, die ihn faszinieren. Manchmal sind es eher kleine Details wie Wasser, das um einen Felsen fließt, oder ein Blatt, das Licht einfängt. „Viele meiner Fotos zeigen großartige Landschaften, aber man kann auch andere Aspekte genießen. Es kommt nicht darauf an, ob ein Motiv groß oder klein ist. Mir geht es einfach darum, die wunderbare Welt zu zeigen, in der wir leben“, erklärt Oli. „Ich will andere inspirieren, zu reisen und draußen zu sein. Meine Botschaft ist einfach: Ich möchte, dass die Menschen die Welt sehen, lieben und hoffentlich schützen.“

Oli ist wichtig, dass seine Fotografien nicht unerreichbar sind. „Ich will mich als Fotograf nicht in einer Welt bewegen, die nur wenige Menschen selbst erleben können“, betont er. „Natürlich ist es beeindruckend, in die Antarktis zu reisen. Aber ich kann auch in meinem Garten ein bezauberndes Blatt entdecken.
Mit einer FUJIFILM GFX100S II und dem FUJINON GF500mmF5.6 R LM OIS WR fotografierte Oli einen jungen Zweig mit grünen Blättern. „Es ist eines meiner Lieblingsbilder. In diesem kurzen Moment draußen im Garten passte alles so perfekt zusammen. Ich fing diesen Eindruck dann mit einem großartigen Objektiv und einer überragenden Kamera ein. Das Bild steht sinnbildlich für den Ausspruch: Schönheit findet sich überall, vorausgesetzt, man weiß, wo man suchen muss.“
Die beste Ausrüstung für die Landschaftsfotografie
„Ich reise am liebsten mit möglichst wenig Gepäck. Deshalb bin ich ursprünglich zu Fujifilm gekommen“, erzählt Oli. „Ich wollte meine Ausrüstung auf das Nötigste reduzieren und gleichzeitig die Bildqualität verbessern. So kam ich zur FUJIFILM X-T1. Die kompakte Bauweise dieser Kamera hat mich überrascht, aber ich habe damit viele meiner Lieblingsfotos gemacht.“
Heute nutzt Oli die FUJIFILM X-H2S: „Sie ist ein echtes Hybrid-Biest, das sich für Foto und Video eignet. Sie hat sich für mich schon oft bewährt. Kürzlich war ich für einen Kunden auf Teneriffa, als es schon spät wurde. Das Tageslicht schwand schnell und die Lichter der Stadt begannen zu leuchten. Ich hatte kein Stativ dabei, um das Bild perfekt aufzunehmen. Aber ich wusste: Wenn ich ruhig stehen bleibe, kann ich die Verschlusszeit auf 1/20 Sekunde verlängern. Dank des eingebauten Bildstabilisators bleibt das Bild trotzdem scharf.“
Oli schätzt zudem die Robustheit der X-H2S: „Ich kann sie einfach in die Tasche werfen. Sie war mit mir in der Wüste, im Regenwald und in der Antarktis. Egal, was ich ihr bislang zugemutet habe, sie hat alles überstanden und funktioniert einwandfrei. Für mich ist sie die perfekte Kamera.“

Oli achtet bei der Auswahl seiner Objektive auf ein breites Brennweitenspektrum – und ein möglichst geringes Gewicht. „Wenn es die Umstände erlauben, arbeite ich hauptsächlich mit Festbrennweiten“, sagt er. „Ich verwende das FUJINON XF16mmF1.4 R WR und das FUJINON XF35mmF1.4 R, die ich mit dem FUJINON XF50-140mmF2.8 R LM OIS WR ergänze. Damit habe ich ein Weitwinkelobjektiv, eine lichtstarke Normalbrennweite und ein Tele-Zoomobjektiv. In Verbindung mit der Bildstabilisierung der Kamera ist es für mich die ideale Kombi. Das ist mein Objektiv-Trio für alle Fälle.“
Wenn er besondere Orte besucht, greift Oli gelegentlich auf größere Objektive zurück: „In Ecuador hatte ich das FUJINON XF150-600mmF5.6-8 R LM OIS WR dabei, außerdem das FUJINON XF30mmF2.8 R LM WR Macro für Insekten und andere Details.“
Die Objektivwahl trifft Oli abhängig von der Situation. „Ich habe mir deshalb angewöhnt, kein Objektiv zu Hause zu lassen. Die Gelegenheit, es zu benutzen, kommt garantiert.“

„Ich versuche immer, mir alle Optionen offen zu halten, und nehme daher möglichst viele Objektive mit. Manche Leute arbeiten mit nur einem Objektiv und genießen die Herausforderung, alles damit zu machen. Ich kann das nicht. Ich habe zu viel Angst, etwas zu verpassen“, lacht er.
Der Ansatz eines Puristen
Olis Hintergrund in der bildenden Kunst eröffnete ihm einen besonderen Blick auf die dokumentarischen Qualitäten der Fotografie. „In der Malerei sieht man, wie weit Künstler gehen, um ein Bild zu verändern – das gehört zu ihrem Metier. Als Maler hast du die Freiheit, zum Beispiel einen Telegrafenmast oder eine Mülltonne wegzulassen“, erklärt er.
Auch Landschaftsfotografen können entsprechend arbeiten. Oli findet jedoch, dass sie eine größere Verantwortung haben, dem Ort treu zu bleiben. „Ich möchte nie ein Foto machen, das jemanden dazu inspiriert, einen Ort zu besuchen, nur um dann etwas anderes vorzufinden – zum Beispiel Telefonleitungen und Kabel, die ich aus dem Bild entfernt habe“, sagt er und ergänzt: „Viele Fotografen nehmen sich kreative Freiheiten. Ich selbst bearbeite Landschafts- und Reisefotos so wenig wie möglich.“
Vielleicht liegt es an seiner Erfahrung mit der Malerei, dass Oli die Fotografie als eigenständige Kunstform betrachtet. Einer seiner einprägsamsten Momente an der Uni war, als sein Dozent ihn fragte: „Warum malst du Landschaften so realistisch? Was willst du damit sagen, was ein Foto nicht auch sagen könnte?“

„Diese Frage öffnete mir die Augen. Das Argument überzeugte mich völlig. Ich konnte nichts entgegnen. Ich liebte die Natur und glaubte, Menschen würden sie als Gemälde mehr wertschätzen. Doch offen gestanden malte ich 30 Stunden lang etwas, das ich bereits fotografiert hatte. So wurde ich ein Anhänger der Fotografie.“
Oli denkt oft über die zentrale Herausforderung nach, mit der sich Landschaftsfotografen wie er konfrontiert sehen: Sie wollen die Erhabenheit eines Ortes zeigen. „Ich war im Grand Canyon und in der Antarktis – an diesen beeindruckenden Orten“, sagt er. „Doch nichts bereitet dich auf die Größe dieser Landschaften vor. Sie sind einfach unvorstellbar riesig.“
Oli entwickelte eine eigene Technik, sich diesen majestätischen Landschaften zu nähern. „Ich habe Teleobjektive für mich entdeckt und suche damit gezielt interessante Perspektiven und Bildwinkel. Zum Beispiel vermittle ich Größe, indem ich verschiedene Bergschichten komprimiere“, sagt er. „Ich finde es sehr spannend, in einer weiten Landschaft faszinierende Bildausschnitte sowie spannende Kompositionen zu finden, die Weite, Licht oder Textur zeigen.“

In anderen Fällen erarbeitet er sich eine Szene wie ein klassischer Maler: „Ich arbeite dann gezielt Vorder-, Mittel- und Hintergrund heraus, um den Maßstab besser darzustellen. Diese Staffelung ist wesentlich, aber oft schwer zu erreichen.“
Lust auf mehr?
Übrigens kannst Du viele weitere Informationen zum Thema Landschaftsfotografie in unserer FujifilmSchool finden. Erhalte hier Tipps für Einsteiger, wie man perfekte Landschaftsfotos knippst oder nehme an möglichen Fotokursen zum Thema Landschaftsfotografie teil, die Dir Schritt für Schritt erklären, auf was Du beim Fotografieren von Landschaften achten sollst. Wir helfen Dir mit unserem umfangreichen Know-how professionelle Natur-Aufnahmen zu schießen.